Volvo 140er-Serie (1966–1974): Der schwedische Klassiker mit Sicherheitsplus
Die Volvo 140er-Serie markierte einen Wendepunkt in der Geschichte des schwedischen Automobilherstellers. Mit ihrer Einführung setzte Volvo neue Maßstäbe in Design, Sicherheit und Technik. Zwischen 1966 und 1974 wurden über eine Million Fahrzeuge dieser Serie produziert, was sie zu einem der erfolgreichsten Modelle der Marke machte.
Geschichte und Entwicklung
Die Produktion der Volvo 140er-Serie begann im August 1966 und endete im August 1974. Die Serie wurde als Nachfolger des Volvo Amazon eingeführt und war in drei Karosserievarianten erhältlich:
Volvo 142: Zweitürige Limousine
Volvo 144: Viertürige Limousine
Volvo 145: Fünftüriger Kombi
Die zweite Ziffer in der Modellbezeichnung stand für die Zylinderanzahl des Motors, die letzte Ziffer für die Anzahl der Türen. Die 140er-Serie war bekannt für ihre robuste Bauweise und ihre fortschrittlichen Sicherheitsmerkmale, die sie besonders in den USA beliebt machten.
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Design und Designer
Das Design der 140er-Serie wurde von Jan Wilsgaard entworfen, der für seine klaren Linien und funktionalen Formen bekannt war. Die Fahrzeuge zeichneten sich durch eine kantige, geradlinige Karosserie aus, die den Spitznamen „Boxiness“ prägte. Dieses Designkonzept beeinflusste spätere Modelle wie die 240er-Serie maßgeblich.
Motoren und technische Daten
Die 140er-Serie war mit verschiedenen Vierzylinder-Ottomotoren ausgestattet:
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B18A: 1,8 Liter, 75 PS
B18B: 1,8 Liter, 100 PS
B20A: 2,0 Liter, 82 PS
B20B: 2,0 Liter, 100 PS
B20E: 2,0 Liter, 124 PS (mit Bosch D-Jetronic Einspritzung)
B20F: 2,0 Liter, 115 PS (mit Abgasreinigung, hauptsächlich für den US-Markt)
Die Fahrzeuge verfügten über ein 4-Gang-Schaltgetriebe, optional mit Overdrive, oder eine 3-Gang-Automatik von Borg-Warner. Die Höchstgeschwindigkeit variierte je nach Motorisierung zwischen 155 km/h und 175 km/h.
Varianten und Stückzahlen
Die 140er-Serie wurde in folgenden Varianten produziert:
Volvo 142: 412.986 Einheiten
Volvo 144: 523.808 Einheiten
Volvo 145: 268.317 Einheiten
Eine besondere Variante war der Volvo 145 Express, ein Kombi mit erhöhtem Dach für mehr Laderaum, der jedoch nicht in allen Märkten angeboten wurde.
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Karosserie, Getriebe und Bremsen
Die Fahrzeuge hatten eine selbsttragende Karosserie aus Stahlblech. Die Vorderräder waren an doppelten, ungleich langen Querlenkern aufgehängt, die Hinterachse war eine angetriebene Starrachse mit vier Längslenkern und Panhardstab.
Die Bremsanlage bestand aus Scheibenbremsen an allen vier Rädern mit Bremskraftverstärker. Ab 1973 wurden die Türen mit Stahlrohren verstärkt, um den Seitenaufprallschutz zu verbessern.
Besonderheiten und Sicherheitsmerkmale
Volvo legte großen Wert auf Sicherheit:
- Zweikreisbremsanlage
- Dreipunkt-Sicherheitsgurte serienmäßig
- Kopfstützen vorne (optional auch hinten)
- Verbundglas-Windschutzscheibe
- Sicherheitslenksäule mit Sollbruchstelle
- Knautschzonen vorne und hinten
Diese Merkmale trugen dazu bei, dass die 140er-Serie als eines der sichersten Fahrzeuge ihrer Zeit galt.
Reaktionen der Konkurrenz
Die Konkurrenz erkannte die 140er-Serie als ernstzunehmenden Mitbewerber an, insbesondere wegen ihrer Sicherheitsausstattung und Zuverlässigkeit. Während andere Hersteller auf sportliches Design setzten, punktete Volvo mit Funktionalität und Langlebigkeit.
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