Volvo Sport P1900 – Volvos erster Sportwagen und ein kühner Traum
Der Volvo Sport P1900 ist ein faszinierendes Kapitel in der frühen Volvo-Geschichte. Er war der erste Sportwagen des schwedischen Herstellers und gleichzeitig ein mutiger, aber kurzer Ausflug in neue Märkte.
Wann wurde der Volvo Sport P1900 gebaut?
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Produktionszeitraum: 1956–1957
Geschichte des Volvo Sport P1900
Anfang der 1950er-Jahre erkannte Volvo-Gründer Assar Gabrielsson bei einem USA-Besuch den Erfolg von leichten Sportwagen wie der Chevrolet Corvette. Begeistert von der Idee, beauftragte er die Entwicklung eines ähnlichen Modells für Volvo.
Die Vision: Ein leichter, offener Sportwagen mit GFK-Karosserie (Glasfaserverstärkter Kunststoff), perfekt für neue, jüngere Käuferschichten.
Leider war die Umsetzung schwierig – der Wagen erwies sich als nicht robust genug für skandinavische Straßen. Volvo-Chef Gunnar Engellau, der 1956 das Unternehmen übernahm, testete den P1900 persönlich und ordnete nach einer enttäuschenden Probefahrt die Einstellung des Projekts an.
Wer hat ihn designed?
Das Design wurde intern bei Volvo entwickelt, angelehnt an amerikanische Roadster-Designs.
Die GFK-Karosserie wurde mit Unterstützung des US-amerikanischen Unternehmens Glasspar realisiert, das bereits Erfahrung mit Kunststoffkarosserien hatte.
Welche Motoren gab es?
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Motor: Vierzylinder-Reihenmotor
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Typ: B16B-Motor
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Leistung: 70 PS (52 kW)
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Hubraum: 1.586 cm³
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Vergaser: Zwillingsvergaser (SU)
Technische Daten
Merkmal | Wert |
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Motor | Reihenvierzylinder (B16B) |
Leistung | 70 PS |
Höchstgeschwindigkeit | ca. 150 km/h |
0–100 km/h | ca. 13 Sekunden |
Getriebe | 3-Gang-Schaltgetriebe mit Overdrive |
Gewicht | ca. 960 kg |
Antrieb | Hinterradantrieb |
Varianten
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Es gab nur eine Hauptversion: Einen offenen zweisitzigen Roadster.
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Es existierten Pläne für eine Coupé-Version, die jedoch nie realisiert wurden.
Stückzahl
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Insgesamt wurden nur 68 Fahrzeuge produziert.
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Davon blieben die meisten in Schweden, einige wenige wurden exportiert.
Karosserie
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Material: Glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK)
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Bauweise: Offener Roadster
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Design: Schlank, sportlich, leicht an amerikanische Roadster angelehnt
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Besonderheit: Erste und einzige Volvo-Serie mit Kunststoffkarosserie bis dahin
Getriebe
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3-Gang-Schaltgetriebe
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Optional: Overdrive
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Robust, aber nicht optimal auf den leichten Sportwagen abgestimmt
Bremsen
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Trommelbremsen an allen vier Rädern
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Für die damalige Zeit typische Bremsleistung, aber auf Grund des geringen Gewichts ausreichend
Besonderheiten
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Pionierarbeit mit GFK-Karosserie: Ein Novum für Volvo, aber mit vielen Problemen in Bezug auf Haltbarkeit und Verarbeitung.
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Einer der seltensten Volvos: Heute extrem begehrt unter Sammlern.
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Sportlicher Ursprung: Der Motor und viele Komponenten wurden später im legendären Volvo PV444 und PV544 eingesetzt.
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Projekt eingestellt: Nach negativen Tests von Volvo-Chef Engellau persönlich wurde die Produktion eingestellt.
Was sagte die Konkurrenz?
„Ein mutiger Versuch, aber nicht reif für die harten Bedingungen des Nordens.“
– Schwedische Motorpresse, 1957
Zeitgenössische Tester lobten die sportlichen Fahrleistungen und die innovative Leichtbauweise, bemängelten jedoch die mangelnde Robustheit und Verarbeitung im Vergleich zu etablierten Sportwagen wie dem MG oder Triumph.
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