Volvo PV445 / Duett – Der schwedische Klassiker mit Nutzwert
Der Volvo PV445, besser bekannt als Volvo Duett, war weit mehr als nur ein Kombi: Er war der erste Volvo, der als vielseitiger Transporter und Familienauto konzipiert wurde – und gilt heute als eines der ikonischsten Modelle der Marke.
Wann wurde der Volvo PV445 gebaut?
Der PV445 wurde zwischen 1949 und 1960 produziert. Die Kombiversion Volvo Duett lief sogar bis 1969 weiter – in Form der Modelle P210.
Die Geschichte des Volvo PV445 / Duett
Nach dem Erfolg des PV444 erkannte Volvo den Bedarf an einem nutzwertorientierten Fahrzeug. So entstand die Idee, das Fahrgestell des PV444 zu verlängern und es als Plattform für Lieferwagen, Kombis und Spezialfahrzeuge zu nutzen.
Der PV445 war in seinen Anfangsjahren lediglich ein Fahrgestell mit Fahrerhaus, das meist von externen Karosseriebauern aufgebaut wurde. Ab 1953 begann Volvo selbst mit dem Bau der Kombiversion – bekannt als Duett, benannt nach seiner Doppelfunktion als Privat- und Arbeitsfahrzeug.
Wer hat ihn designt?
Die Basisform stammt von Volvo-Chefdesigner Helmer Petterson. Die Kombiversion Duett wurde intern bei Volvo entworfen, jedoch stark von Nutzwert und Handwerk beeinflusst – kein typischer Designwagen, aber praktisch und charmant.
Welche Motoren gab es?
Der PV445 / Duett wurde mit mehreren Generationen von Volvo Vierzylindermotoren ausgestattet:
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B4B: 1.4 l, 40–44 PS
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B14A: 1.4 l, 50 PS (teilweise)
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B16A / B16B: 1.6 l, 60–70 PS
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Spätere Duett-Modelle (P210) auch mit B18-Motor (1.8 l, bis 75 PS)
Technische Daten (Auszug)
Merkmal | Wert |
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Länge | ca. 4.300 mm |
Breite | ca. 1.600 mm |
Höhe | ca. 1.650 mm |
Radstand | 2.600 mm |
Leergewicht | 1.150–1.300 kg |
Zuladung | ca. 500–700 kg |
Höchstgeschwindigkeit | ca. 120–140 km/h |
Varianten
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PV445 Chassis (für externe Aufbauhersteller)
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PV445 Kombi / Lieferwagen
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Volvo Duett (P210) – ab Werk aufgebaut
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Umbauten zu Krankenwagen, Pickups, Verkaufswagen, Campern etc.
Stückzahl
Insgesamt wurden etwa 145.000 Einheiten des PV445/Duett produziert. Besonders beliebt war der Wagen in Schweden, aber auch in den Niederlanden und den USA fand er viele Abnehmer.
Karosserie
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Leiterrahmenkonstruktion – einzigartig für Volvo dieser Zeit
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Selbsttragender Aufbau ab Werk oder durch Dritthersteller
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Varianten: Kombi, Lieferwagen, Krankenwagen
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Meist zweitürig, mit großer Hecktür
Getriebe
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3-Gang- oder 4-Gang-Schaltgetriebe
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Spätere Modelle mit optionalem Overdrive
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Hinterradantrieb
Bremsen
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Hydraulische Trommelbremsen rundum
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In späteren Modellen teilweise Scheibenbremsen vorne nachrüstbar
Besonderheiten
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Leiterrahmenkonstruktion, während andere Modelle selbsttragend waren – ideal für Umbauten
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Der Duett war extrem wandlungsfähig – beliebt bei Handwerkern, Familien, Feuerwehr und Polizei
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Ein beliebter Exportartikel in die USA, besonders unter Handwerkern
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Heute ein gesuchter Oldtimer – oft liebevoll restauriert, häufig zu Wohnmobilen oder Verkaufsfahrzeugen umgebaut
Was sagte die Konkurrenz?
Während Kombis in Deutschland oder Frankreich meist ein Nischendasein führten, setzte Volvo früh auf Vielseitigkeit. Der Duett war in seinem Segment fast konkurrenzlos:
„Ein Auto für alle Lebenslagen – zuverlässig, einfach und funktional. Und dabei typisch schwedisch.“ – so urteilte ein US-Automagazin 1960.
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